Hafners Paradies (Österreich, Spanien 2007)
R: Günter Schwaiger / Dokumentarfilm / Deutsch, Spanisch gesprochen mit dt. UTs / 74 min
19.12.09 15:30, Anschliessend DVD-Interview mit dem Regisseur Günter Schwaiger
Umgeben von seinen Nazifreunden lebt der frühere Schweinezüchter, ruinierte Erfinder, Playboy und vor allem ehemalige Waffen-SS Offizier Hafner in Spanien und träumt vom kommenden 4. Reich. Im Laufe des Filmes führt er uns in seine dunkle und groteske Welt ein, die er sich nach seinem Gutdünken zurechtgelegt hat und die er mit Stolz regiert. Schliesslich jedoch wird er von der Realität eingeholt…
„Es ist die Geschichte eines fanatisierten Jugendlichen, der sich in eine Welt hineinreissen liess, die er bis heute nicht verlassen hat. Ich hatte ihn nach monatelangen Recherchen entdeckt, und von Anfang an war es die Intensität, mit der er sich meinen Fragen auslieferte, die mich anzog. Mir war es wichtig ihm zuzuhören und zwischen seinen Worten den Menschen herauszuspüren, den Verblendeten, der sich benutzen liess, den Alten, der sich zu rechtfertigen sucht und den Zyniker, der Komplizen braucht. Zwischen uns entstand dabei eine Beziehung, die nicht leicht zu beschreiben ist. Widersprüchliche Gefühle menschlicher Nähe entfalteten sich gleichzeitig mit verborgener Wut, Widerwillen und Verblüfftheit. Aber hinter all dem gab es immer eine schwer definierbare Verbindungslinie, die wir beide benutzten, um trotz enormer, meist unausgesprochener Differenzen miteinander zu kommunizieren.“
Regisseur Günter Schwaiger
http://www.hafnersparadise.com/
Film Festival Locarno
Hafner, a former pig-breeder, ruined inventor, playboy and above all an ex-officer in the SS, lives in Spain surrounded by Nazi friends and dreaming of the advent of the Fourth Reich. Proud and unapologetic, he introduces us into his obscure, grotesque world, made to his measure and which he haughtily rules. Finally however reality catches up with him ...
“It’s the story of a fanatical adolescent who has let himself put down into a world that he still didn’t left. I found him after months of researching and from the first moment his intensity of answering my questions attracted me. It was important to me to listen to him and to sense the human behind his words, the blinded person who has let been use himself, the old one who tries to explain himself and the cynic who needs accomplices. It developped a relationship between us that is difficult to explain. Contradictory feelings of human closeness displayed coexistent to covered anger, dislike and perplexity. For all there where huge mostly unsaid deviations there was always a difficult to define connecting line behind all we both used to communicate to each other.”
Director Günter Schwaiger